Sprungbrett in den Mathe-Olymp: der Landeswettbewerb Mathematik in Bayern

Ort: Nürnberg
Datum: 08.07.2022
Autor: Dr. Natalie Schwägerl

Die besten Nachwuchsmathematiker* des Freistaats wurden im Business Tower Nürnberg von Vertretern des Kultusministeriums und der Nürnberger Versicherung geehrt. Für einige ging es direkt im Anschluss weiter zur Internationalen Mathematik Olympiade in Oslo.

Bereits im 24. Jahr in Folge ist es der Aufgabenkommission des Landeswettbewerbs Mathematik in Bayern gelungen, Schüler bis zur 10. Jahrgangsstufe durch interessante Fragestellungen zur Teilnahme zu motivieren. "Eine gute Aufgabe zeichnet sich durch einen einfachen Einstieg aus, der zum Beispiel zum Probieren oder genauen Zeichnen einlädt. Die Kunst der gedanklichen Abstraktion und die Führung eines Beweises der gefundenen Antwort sind dann wesentliche Punkte der mathematischen Leistung der Schüler", erklärt Wettbewerbsleiter Albrecht Kliem. Insgesamt 829 Jugendliche haben sich dieses Jahr beteiligt und zu Hause kreative Lösungsansätze entwickelt. 324 von ihnen wurden zur anspruchsvolleren zweiten Runde eingeladen. In deren Verlauf wurden die 60 Besten ermittelt, die den Titel Landessieger tragen dürfen.

Münchner Gymnasium verteidigt Titel

Das Abschneiden der einzelnen Teilnehmer spielt bei der Platzierungen der Schulen im Landeswettbewerb Mathematik eine große Rolle. Darüber hinaus wird das Verhältnis von Gesamtschülerzahl und Wettbewerbsbeteiligung berücksichtigt. Für die Schulen ist eine gute Platzierung neben Prestige auch mit einer finanziellen Förderung verbunden. Das seit vielen Jahren von der Stiftung Nürnberger Versicherung ausgelobte Preisgeld beträgt 1.500 EUR für den Erstplatzierten sowie 1.250 EUR für die Zweit- und 1.000 EUR für die Drittplatzierten. Es ist im Sinne einer nachhaltigen Nachwuchsförderung zweckgebunden für Anschaffungen und Projekte mit mathematischem Bezug einzusetzen.

In diesem Jahr wurden folgende Schulen prämiert:

  • 1. Preis:
    Maria-Theresia-Gymnasium München
  • 2. Preise:
    Gymnasium Ernestinum Coburg
    Johann-Simon-Mayr-Realschule Riedenburg
  • 3. Preise:
    Albert-Schweitzer-Gymnasium Erlangen
    Städtisches Maria-Therese-Gymnasium Erlangen
    Robert-Koch-Gymnasium Deggendorf
    Sebastian-Finsterwalder-Gymnasium Rosenheim
    Freiherr-von-Ickstatt Realschule Ingolstadt
    Ohm-Gymnasium Erlangen

Sechs der zehn Schulen wurden auch im letzten Jahr geehrt: neben den beiden Spitzenreitern Maria-Theresia-Gymnasium München und Gymnasium Ernestinum Coburg sind dies die Johann-Mayr-Realschule Riedenburg, das Sebastian-Finsterwalder Gymnasium Rosenheim, das Robert-Koch-Gymnasium Deggendorf und die Freiherr-von-Ickstatt Realschule Ingolstadt.
Den inoffiziellen Titel als "Hochburg der Nachwuchsmathematiker" sicherte sich die Stadt Erlangen, die mit dem Albert-Schweitzer-Gymnasium, dem Städtischen Maria-Therese-Gymnasium und dem Ohm-Gymnasium ein Drittel der Preisträger stellt.

Neun besondere Landessieger gewürdigt

Vom Förderverein des Wettbewerbs wurden einzelne Schüler ausgezeichnet, darunter fünf Zehntklässler. Sie hatten sich zum Teil bereits durch mehrere Landessiege hervorgehoben und bei den im Anschluss an die zweite Wettbewerbsrunde veranstalteten Seminaren neben mathematischen Fähigkeiten durch Engagement, Kreativität sowie soziale und kommunikative Kompetenz geglänzt.

Es handelt sich um:

  • Franziska Schimming, Camerloher-Gymnasium Freising
  • Christoph Strobl, Katharinen-Gymnasium Ingolstadt
  • Kilian Freytag, Reuchlin-Gymnasium Ingolstadt
  • Stella Remmler, Armin-Knab-Gymnasium Kitzingen
  • Annemarie Ritzhaupt-Kleissl, Emil-von-Behring-Gymnasium Spardorf

Vier der diesjährigen Landessieger überzeugten auch auf nationaler Ebene. Beim Bundeswettbewerb Mathematik sicherten sie sich den Titel und trugen dazu bei, dass Bayern ein Drittel der Bundessieger stellen konnte.

  • Alexander Koblbauer, Tassilo-Gymnasium Simbach am Inn, Klasse 8
  • Henrik Schlüter, Wittelsbacher Gymnasium München, Klasse 11
  • Samuel Meyer, Katharinen-Gymnasium Ingolstadt, Klasse 12
  • Christian Noaghiu, Oskar-von-Miller-Gymnasium München, Klasse 12

Drei Bayern zählen zu den weltbesten Mathematikschülern

Bei den Feierlichkeiten im Business Tower der Nürnberger Versicherung zugegen war auch die deutsche Mannschaft für die Internationale Mathematik Olympiade, die vom 9. bis 16. Juli in Oslo durchgeführt wird und die besten Mathematikschüler der Welt vereint. Dem sechsköpfigen Team gehören drei bayerische Schüler an: Samuel Meyer (Katharinen-Gymnasium Ingolstadt), Christian Noaghiu (Oskar-von-Miller-Gymnasium München) und Timo Lörke (Albert-Schweitzer-Gymnasium Erlangen). Sie alle waren in den Vorjahren sehr erfolgreiche Teilnehmer des Landeswettbewerbs und profitierten von der mit diesem verbundenen individuellen Förderung.

*Bezeichnung gilt für alle Geschlechter gleichermaßen.