Bedeutet "richtig" investieren, "sinnstiftend" investieren, wie es Prof. Ruckriegel in seinem Artikel beschreibt?
[Gehrenkemper] Unter anderem auch - ja. Dunn und Norton stellen mehrere Prinzipien auf, wie wir unser Geld einsetzen können, um glücklich zu werden. Ein Grundsatz davon ist, die Investition im Jetzt vorzunehmen und in der Zukunft den Ertrag zu ernten. Dies geschieht beispielsweise, wenn wir in Kapitalanlagen oder in Versicherungen investieren.
Spannende Erkenntnis! Heißt das, Versicherungsprodukte lösen Glücksgefühle aus? Und sind Sie dann im Gegenzug die Glücksbringer?
[BEIDE] Jetzt schon! (Lachen) Das sollten wir uns auf unser Türschild schreiben: Kapitalanlagen - Die Glücksbringer.
[Kosub] Aber in gewisser Form ist das schon zutreffend, beispielsweise, wenn ich mir unsere Altersvorsorgeprodukte anschaue. Wir sichern mit diesen Produkten die Zukunft der Menschen ab und bieten im Alter die notwendige finanzielle Sicherheit. Unsere Kunden haben sich dafür frühzeitig entschieden, auf einen Teil ihres Gegenwartskonsums zu verzichten, zu Gunsten einer finanziell gesicherten Zukunft. Diese Absicherung ermöglicht einen sorgenfreien Alltag, der nicht nur zuversichtlich, sondern hoffentlich auch nachhaltig glücklich macht. Dazu leistet die Kapitalanlage einen relevanten Beitrag.
Muss die Investition eigentlich besonders beschaffen sein? Wie wirkt sich das auf das Glücksgefühl aus, wenn man ohne Rücksicht auf Verluste "erntet"? Zum Beispiel auch auf Kosten nachkommender Generationen?
[Gehrenkemper] Diese Frage kann mit einem weiteren Prinzip der glücksbringenden Investition in Verbindung gebracht werden: Menschen macht es nachweislich glücklich, wenn sie Geld für andere ausgeben und sich ihr Konsum positiv auf das Wohl anderer auswirkt. Wir sind soziale Wesen und wenn Menschen glücklich sind, die wir mögen, wirkt sich das wiederum auf uns selbst aus.
[Kosub] Da bringe ich gerne wieder unsere Branche ins Spiel. Der Gemeinschaftsgedanke ist ja tatsächlich der Kerngedanke der Versicherung. Unser Kunde ist Teil eines (Versicherungs-)Kollektivs und gerade die Kapitalanlage ein wichtiges Element des kollektiven Sparprozesses - es profitieren alle davon oder keiner. Und anders als die auf kurzfristigen Gewinn orientierten Investoren haben wir eine langfristige Perspektive. Bei uns steht eben nicht die schnelle Gewinnoptimierung im Vordergrund, sondern die Langfristigkeit unserer Kapitalanlage und unseres Geschäftsmodells - das ist seit jeher Teil unserer DNA. Um nochmal auf die Glücksforschung zurückzukommen: Es erscheint mir fast so, als ob wir als Kapitalanleger diese Glücksprinzipien ein Stück weit verinnerlicht haben und wissen, dass wir mit einer langfristigen und nachhaltigen Kapitalanlage etwas Gutes für viele Generationen erreichen können.