Es gibt wohl keine Branche, die sich den Folgen des industriellen Wachstums entziehen kann. Der steigende Meeresspiegel, das massenweise Artensterben und extreme Wetterereignisse zeugen von der Veränderung des Klimasystems. Die Wissenschaft ist sich einig: Ein fortwährender Anstieg der Treibhausgasemissionen könnte zu einem Kollaps unserer Umwelt führen.
Während der Corona-Pandemie war das Thema Klimaschutz in den Hintergrund gerückt - zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung. Tatsächlich aber wird hinter den Kulissen eifrig daran gearbeitet, vorgegebene oder selbstgesteckte Klimaziele zu erreichen.
In der Unternehmenszentrale der NÜRNBERGER beispielsweise hat der TÜV Süd schon im Herbst damit begonnen, die diesbezüglichen Anstrengungen des Unternehmens auf Herz und Nieren zu prüfen. Das Ziel: Die Generaldirektion der NÜRNBERGER soll als klimaneutral zertifiziert werden. Dieses Ziel hatte sich eine unternehmensweite Arbeitsgruppe gesetzt, die eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie fürs Unternehmen entwickelt hatte. Nachdem der Vorstand diese Strategie verabschiedet hatte, erging auch gleich der Auftrag an den Nachhaltigkeitsbeauftragen, Bastian Güttler, und sein Team diese Zertifizierung in die Wege zu leiten.
Der TÜV hat schon einige Unternehmen auf ihrem Weg zur Klimaneutralität begleitet - seine Vorgaben sind streng, das Prüfverfahren kompliziert. Viele Anfragen gehen in der Prüfstelle ein, letztendlich scheuen die meisten Betriebe aber Kosten und Mühen, die die Umstellung mit sich bringt. Güttler wusste, dass es kein leichtes Unterfangen werden würde. "Der TÜV zertifiziert sehr streng. Das bedeutet für ein Unternehmen, tief ins Thema einzutauchen: Prozesse zu prüfen, Pläne zu entwickeln und Maßnahmen zu ergreifen. Alles kommt auf den Prüfstand", erklärt der Experte.